Grundlagen menschlicher Entwicklung

Grundlagen menschlicher Entwicklung

Die Entwicklungspsychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie und beschäftigt sich mit Veränderungen des Erlebens und Verhaltens im Laufe der Zeit. 

Sie verfolgt vier Ziele:

  • Beschreibung des Entwicklungsverlaufs,
  • Erklärung von Zusammenhängen,
  • Erforschung von Entwicklungsbedingungen,
  • Vorhersage und Anwendung.

Der Begriff „Entwicklung“

Entwicklung meint Veränderung, die

  • von der Zeugung bis zum Tod auftritt,
  • mit dem Alter in Zusammenhang steht,
  • auf früheren Veränderungen aufbaut,
  • nachhaltige Auswirkungen hat und
  • sich kontinuierlich, in kleinen Schritten vollzieht.

Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung 

Dabei folgt die Entwicklung bestimmten Gesetzmäßigkeiten, d.h. die Entwicklung läuft bei allen Menschen gleich ab (naja nahezu 😉).

Logische Reihenfolge: 

  • Veränderungen treten in einer ganz bestimmten, logischen Reihenfolgeauf. Die Abfolge ist nicht umkehrbar.

Differenzierung und Integration:

  • Differenzierung ist die Verfeinerung von Verhalten und Erleben im Laufe der Entwicklung. Damit durch die Differenzierung kein Chaos entsteht, verläuft parallel dazu die Integration. 
  • Einzelne Teile werden durch die Integration im Zusammenhang gesehen und in Beziehung miteinander gesetzt. Beispiel: Ein Kind lernt zunächst Wörter und reiht sie in der Grundform aneinander. Mit der Zeit erkennt es, dass die Sprache bestimmten Regeln folgt. Es beginnt die Regeln anzuwenden, z.B. auf die Reihenfolge der Wörter zu achten, Worte zu beugen.

Kanalisierung und Verfestigung: 

  • Wenn sich aus einer Fülle von Möglichkeiten bestimmte Verhaltensweisen herausbilden, bezeichnet man das als „Kanalisierung“. 
    Beispiel: Kinder, deren Lautbildung bereits kanalisiert ist, verlieren allmählich die Fähigkeit, Laute einer anderen Sprache zu hören und zu bilden.
  • Bei der Verfestigung werden kanalisierte Verhaltensweisen zu festen Gewohnheiten.

Altersgemäße, beschleunigte oder verlangsamte Entwicklung

Die meisten Kinder und Jugendlichen machen bestimmte Entwicklungsfortschritte in einem bestimmten Alter. Es gibt aber auch Formen von beschleunigter bzw. verlangsamter Entwicklung. Beide Formen können Probleme mit sich bringen. Bei der verlangsamten Entwicklung kann sich eine frühe Förderung günstig auf den weiteren Verlauf auswirken.

Eine beschleunigte Entwicklung (= Akzeleration“) ist gegeben, wenn die Entwicklung in einem oder mehreren Bereichen früher beginnt und/oder schneller durchlaufen wird als bei den meisten Personen dieser Altersgruppe. 

Bei der verzögerten Entwicklung (= „Retardierung“) setzt die Entwicklung später ein und/oder verläuft wesentlich langsamer als bei den meisten Kindern und Jugendlichen. 


Kritische und sensible Phasen

In der Entwicklung gibt es zudem auch kritische und sensible Phasen. In kritischen Phasen wird die weitere Entwicklung unabänderlich festgelegt. Nach Ablauf der kritischen Phase haben die gleichen äußeren Reize keine Wirkung mehr.

In den sensiblen Phasen wird die Entwicklung nachhaltig beeinflusst. Werden entsprechende Entwicklungsschritte in dieser Phase nicht gemacht, so sind sie später nur unter großen Anstrengungen und/oder nur unvollständig nachholbarAus der Hirnforschung weiß man über die sensible Phase im Bereich der Sprachentwicklung: Die sensible Phase für den Erstspracherwerb dauert bis zum sechsten/ siebten Lebensjahr. In dieser Zeit kann das kindliche Gehirn sich Sprache mühelos und rasch aneignen.

2 responses on "Grundlagen menschlicher Entwicklung"

  1. hallo wer bist du?

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